ReisetagebuchEcuador

Das Abenteuer geht weiter

Wir verbrachten eine weitere Woche gemeinsam mit unseren Freunden Dominik und Linda in Ecuador und haben dabei gemeinsam Ängste überwunden.

Miriam

Geschrieben von Miriam

19. März 2020 • 7 Min. Lesezeit

Das Abenteuer geht weiter

Baños, Otavalo und Papallacta sind recht unterschiedliche Orte. Während in Baños das Abenteuer überwiegt, kann man in Otavalo ausgiebig shoppen und in Papallacta im Thermalwasser entspannen.

Baños

Nach drei Nächten in Quito hatten wir eigentlich auch wieder genug von der Stadt und freuten uns auf die großartige Natur rund um den kleinen Ort Baños. Wenn wir im Vorfeld andere Reisende nach Empfehlungen für Ecuador gefragt haben, dann wurde Baños jedes Mal genannt. Umso größer also die Vorfreude. Und wir wurden definitiv nicht enttäuscht. Ich würde den Ort als einen riesigen Vergnügungspark, inmitten einer wunderschönen Natur, beschreiben.

La Casa del Arbol

Den begonnenen Tag nutzten wir, um mit einem Taxi zu einem besonderen Baumhaus zu fahren. Auf jenem Baum hängen nämlich zwei große Schaukeln, die einem ein Gefühl von Schwerelosigkeit geben. Zwei Männer, die offensichtlich gut in Form sind, hängen sich auf die Schaukeln, um einem so viel Schwung wie möglich mitzugeben. Ich konnte nicht anders als laut zu schreien. Sehr zum Vergnügen des Mannes, der mir dann nur noch mehr Schwung gab. Nach der anfänglichen Angst machte es aber so viel Spaß, dass wir alle noch einmal schaukelten.

Img Img

Img

Der Taxifahrer brachte uns danach noch zu einer Megaschaukel. Er meinte wir sollten uns das ansehen und könnten dann noch immer entscheiden, ob wir schaukeln möchten. Dominik ließ sich auch das nicht entgehen. Mit Kletterausrüstung an einen Sessel gefesselt sauste er Richtung Abgrund und hatte dabei einen grandiosen Ausblick auf die Stadt.

Img Img

Mountainbiken zu den Wasserfällen

Natürlich gibt es auch in Baños wieder einige Wasserfälle zu besichtigen. Wir wollten dieses mal aber nicht einfach hingehen, sondern mit den Fahrrädern hinfahren. Gute Fahrräder zu finden entpuppte sich auch hier, genau wie in Salento, als relativ schwierig. Nachdem ordentlich an den Fahrrädern geschraubt und ausgetauscht wurde, konnten wir aber endlich losfahren.

Img

Img Img

Am Weg wurde uns schnell klar, dass wir wohl nicht nur Radfahren würden, denn alle paar Meter gab es die Möglichkeit mit einer Zipline oder Gondel über das Tal zu fahren. Und dann war da die Tibetische Brücke. Eigentlich hatte ich mir geschworen, so etwas nie zu machen. Das Überwinden der Höhenangst ist einfacher, wenn man in ein Seil eingehängt wird und sich für ein paar Sekunden über schwindelerregende Höhen bewegt. Es ist aber eine ganz andere Sache, wenn man sich selbst nach Vorne bewegen muss und das auch noch über eine etwa 300 Meter lange Brücke mit Seilen und Reifen. Naja, man lebt nur einmal. Natürlich ließen wir uns dann doch dazu überreden. Mir ging es erstaunlich gut, bis auf die Stelle, an der sich Dominik in den Abgrund lehnte und die Brücke damit komplett schräg hängte. Armin hatte da schon schwerer zu kämpfen und schaffte es nicht nach unten zu sehen. Im Nachhinein war es für uns beide ein tolles Erlebnis, das wir aber nicht unbedingt wiederholen müssen. 😉 Den Weg zurück nahmen wir über die Zipline. Und weil es jetzt auch schon egal war, ließen wir uns in der Superman-Pose mit dem Kopf voran einhängen. Dabei bot sich einem ein wunderschöner Blick in die Schlucht mit den Wasserfällen.

Img Img

El Pailon del Diablo

Am Ende unserer Tour gingen wir zu Fuß zum bekanntesten der Wasserfälle, dem Pailon del Diablo. Die Wanderung dorthin ist nicht lange, aber trotzdem spektakulär. Man kriecht durch Felsen, um dann direkt neben dem Wasserfall stehen zu können.

Img Img

Img Img

Img Img

Eine Wanderung der besonderen Art

Wir machen eine kurze Wanderung haben sie gesagt. Sechs Kilometer sind eh nicht viel haben sie gesagt... Zu unserer Verteidigung: Sechs Kilometer wären wirklich nicht weit. Eigentlich hätten wir eine kurze, gemütliche Wanderung vorgezogen. Nach einigen Metern konnte man aber schon erahnen, dass das Wandern abseits der Touristenwege in der Regenzeit eine sehr matschige Angelegenheit ist. Noch dazu, wenn einen alte Einsiedler, die Weggeld verlangen, über Kuhweiden und durch Wälder mit umgestürzten Bäumen schicken. Unsere Schuhe waren schlussendlich ein einziger Schlammhaufen. Doch die Anstrengung hat sich bezahlt gemacht. Ein wunderschöner Wasserfall war unsere Belohnung. Nach einem kleinen Snack fühlten wir uns wieder gestärkt und gingen hinauf zur Bushaltestelle. Bevor wir aber den Bus nahmen, konnten wir uns die Fahrt mit einer Seilbahn (Tarabita), die direkt über den Wasserfall fährt, nicht entgehen lassen. Die Fahrt war etwas beängstigend, aber sie war es allemal wert.

Img Img

Img Img

Img

Img Img

Img Img

Therme

Zum Abschluss gingen wir in eine der Thermen in Baños. Auch das war aber weniger entspannend, als man vermuten könnte. Eine Kneippkur für die man sich überwinden muss. Überwindung braucht man allerdings weniger für das eiskalte Becken, als vielmehr für das extrem heiße Becken. Der Kreislauf ist danach jedenfalls wieder angekurbelt.

Img

Otavalo

Nach so viel Action gönnten wir uns gemeinsam ein Airbnb in Otavalo. Der kleine Ort ist vor allem für seinen großen indigenen Markt bekannt, der jeden Samstag am Hauptplatz stattfindet, aber auch für den Tiermarkt, der ein kleines Stück außerhalb liegt.

Tiermarkt

Wir besuchten den Tiermarkt nur kurz, denn der Anblick, der sich einem bietet, ist nicht unbedingt angenehm. Zuerst sieht man süße kleine Hasen, Meerschweinchen und Küken, danach zusammengepferchte Hähnen, die in Kisten übereinander gestapelt werden und am Ende Kühe, Schafe und quietschende Schweine. Unserer Meinung nach ist der Markt sicher etwas ganz Spezielles, aber man muss ihn nicht unbedingt gesehen haben.

Img Img Img

Laguna Cuicocha

Mit einem Taxi fuhren wir vom Tiermarkt direkt zur Laguna Cuicocha, einem Kratersee in der Nähe Otavalos. Von dem Tiermarkt etwas perplex, gönnten wir uns dort erstmal eine Tasse Kaffee mit Blick auf den See. Ein Mann mit schickem Hut und Poncho kam zu uns und musste uns nicht lange überreden bei einer Bootsfahrt mitzufahren. Inmitten des Sees, der einen Durchmesser von etwa drei Kilometer hat, sitzen zwei kleine Inseln, sogenannte Lavadome, die nicht betreten werden dürfen. Wir fuhren mit dem Boot zwischen den Inseln hindurch und konnten Vögel bei ihren Nestarbeiten beobachten.

Img Img

Plaza de Ponchos

Danach hatten wir noch Zeit, um ein paar Mitbringsel zu besorgen. Und das ginge kaum irgendwo besser, als am Markt in Otavalo. Von warmen Alpakapullover, zu Alpakadecken, über Taschen und Hüte kann man sich hier mit schönen Dingen eindecken. Auch wir konnten dem nicht widerstehen.

Img Img

Papallacta

Knappe zwei Wochen vollgepackt mit Abenteuer können anstrengend sein. Wir gönnten uns daher einen Nachmittag in einer Therme. Der Weg dahin war etwas mühsam, da wir uns durchfragen und mehrere kleine Busse nehmen mussten. Dort angekommen gingen wir aber schnurstracks in die warmen Bäder und ließen unsere gemeinsamen Tage gemütlich Revue passieren.

Img

Img Img

Auf nach Peru

Nachdem unsere Freunde wieder nach Österreich flogen, nahmen wir einen Bus nach Guayaquil und flogen von dort nach Cusco, Peru. Wer die Nachrichten oder unser Instagram verfolgt weiß, dass wir hier gerade festsitzen. Davor konnten wir aber zumindest noch ein wenig von der Stadt und den Rainbow Mountain bestaunen. Über diesen besonderen Berg und unsere Quarantäne schreiben wir in unserem nächsten Blogbeitrag... wir haben ja jetzt Zeit. 😉