Reisenvorbereitung

Impfungen für Lateinamerika

Impfen ist zwar unangenehm und teuer, man sollte sich aber vor einer Reise damit auseinandersetzen.

Armin & Miriam

Geschrieben von Armin & Miriam

29. Sep. 2019 • 4 Min. Lesezeit

Impfungen für Lateinamerika

Im Zuge unserer Vorbereitungen haben wir alle möglichen Kontrolluntersuchungen gemacht (Zahnarzt, Gynäkologe, usw.) und die, in Österreich kostenlose, Vorsorgeuntersuchung in Anspruch genommen. Dabei haben wir mit unserem Hausarzt auch über das Thema Impfen gesprochen. Wir haben das in den letzten Jahren ehrlich gesagt ziemlich vernachlässigt und dementsprechend leer bzw. unauffindbar (bei Armin 😅) waren unsere Impfpässe auch. Unser Arzt hat uns von der Möglichkeit einer Titer-Bestimmung erzählt. Dabei wird mit einer Blutprobe ermittelt, ob noch Impfschutz besteht. Diese Tests sind pro Impfstoff zu zahlen und mit 30 bis 90 Euro – das ist je nach Impfstoff unterschiedlich – relativ teuer.

Impfberatung in der Tropenordination

Nachdem uns unser Hausarzt auch schon darüber informiert hat, dass die Gelbfieberimpfung nicht von ihm durchgeführt werden kann, da diese außerhalb des europäischen Raums nur von autorisierten Personen als gültig anerkannt wird, haben wir bei der Tropenordination in Wien Landstraße einen Beratungstermin vereinbart. Der Arzt, der mit uns sprach, machte einen sehr kompetenten Eindruck. Allerdings ist der Termin mit 29 Euro pro Person auch nicht ganz günstig. Diese Beratung ist vermutlich nicht zwingend notwendig, aber sie gibt einem zumindest ein Gefühl von Sicherheit, da man danach genau weiß, welche Impfungen man braucht und wie viel Zeit man dafür einplanen muss.

Impfen in der Tropenordination

Welche Impfungen sind notwendig?

Zum einen braucht man alle Impfungen, die man ohnehin auch in Österreich impft – sprich: Masern/Mumps/Röteln, Diphtherie/Tetanus/Polio/Pertussis, Hepatitis A/B. Zusätzlich braucht man Typhus und Gelbfieber. Wichtig ist zu wissen, dass es sich bei der Gelbfieber- und der Masern/Mumps/Röteln-Impfung um Lebendstoffimpfungen handelt. Das bedeutet, dass zwischen diesen beiden Impfungen mindestens vier Wochen liegen müssen. Gelbfieber ist tatsächlich sehr wichtig, da es Länder in Lateinamerika gibt, in die man unter Umständen ohne diese Impfung gar nicht einreisen darf – so etwa in Kolumbien oder Ecuador.

Optional kann man auch Tollwut impfen lassen. Nach langem Hin und Her haben wir entschieden diese Impfung nicht durchzuführen. Kritisch dabei ist aber, dass die Krankheit bekanntlich einen sehr schnellen Verlauf nimmt und tödlich endet, wenn sie nicht behandelt wird. Sollte man von einem infizierten Tier (und in Lateinamerika ist jedes Säugetier als solches zu verstehen, da es meist quasi unmöglich ist das Tier zu fangen und einen Erreger nachzuweisen) gebissen werden, dann sollte man so schnell wie möglich einen Impfstoff verabreicht bekommen. Allerdings gibt es Regionen, in denen dieser nicht vorhanden ist. Im schlimmsten Fall müsste man also so schnell wie möglich einen Flug in eine Stadt bekommen, in der dieser Impfstoff erhältlich ist. Wir haben aber bisher nur von einer Freundin erfahren, dass sie sich impfen ließ. Diese hat aber als Freiwillige mit Tieren gearbeitet, was die Entscheidung für die Impfung auch nahelegt. Außerdem haben wir von vielen Seiten gehört, dass diese Impfung oftmals sehr schlecht verträglich ist und dass der Impfstoff sehr teuer ist.

Zur Verträglichkeit der Impfstoffe können wir glücklicherweise nichts wirklich Negatives berichten. Miriam fühlte sich nach der Hepatitis A/B Impfung ein wenig kränklich und die Oberarme schmerzten bei uns beiden an den Einstichstellen. Nach der Gelbfieberimpfung fühlten wir beiden uns nach vier Tagen etwas schwach und kränklich, aber das wars dann auch schon.

Impfung

Was kosten die Impfungen?

Die Kosten sind sehr unterschiedlich, je nachdem wo man sich impfen lässt. In Wien gibt es etwa die Möglichkeit sich beim Hausarzt impfen zu lassen, bei dem man außerdem auch selbst den Impfstoff aus der Apotheke mitbringen kann, dann gibt es noch eine Impfstelle vom Magistrat (MA15) und zwei Ordinationen, die sich auf reisemedizinische Beratung spezialisiert haben. Dabei werden nicht nur unterschiedliche Beträge für die Impfstoffe verrechnet, sondern auch das Impfhonorar variiert. Um sich am Magistrat impfen zu lassen ist es interessant zu wissen, dass es in jedem Bezirk Wiens Impfstellen gibt, zu denen man einfach zu den im Internet angegebenen Zeiten hingehen kann. Allerdings muss man dann mit längeren Wartezeiten rechnen (vor allem, wenn etwa gerade Grippeimpfungen anstehen). In der Impf- und Beratungsstelle für Auslandsreisende am Thomas-Klestil-Platz gibt es allerdings die Möglichkeit unkompliziert einen Termin zu vereinbaren. Für uns war das besonders interessant, weil die Masern/Mumps/Röteln-Impfung zur Zeit gratis angeboten wird. Außerdem bieten diese Impfung auch einige Ärzte in Wien gratis an, was aber ein wenig komplizierter ist, weil einem der Arzt einen Impfstoffgutschein für die Apotheke mitgibt, den man selbst besorgen muss und dann darf man wiederum im Wartezimmer Platz nehmen.

Die Tropenordination

  • Impfhonorar: 19 Euro pro Sitzung
  • Gelbfieber: 64,35 Euro
  • Typhus: 40,50 Euro

Hausarzt

  • Hepatitis A/B + Diphtherie/Tetanus/Polio/Pertussis + Impfhonorar: 138 Euro

MA15 - Impfservice und reisemedizinische Beratung

  • Masern/Mumps/Röteln (Gratis-Impfaktion für Jugendliche und Erwachsene) 0 Euro 🤑