ReisetagebuchCosta Rica

Yoga, Surfen und Weihnachten am Pazifik

Unsere zweite Woche in Costa Rica verbrachten wir in Montezuma und Santa Teresa auf der Halbinsel Nicoya.

Armin

Geschrieben von Armin

27. Dez. 2019 • 5 Min. Lesezeit

Yoga, Surfen und Weihnachten am Pazifik

Nachdem wir uns um 5 Uhr aus dem Stockbett gezwungen haben, ging's mit dem Bus vom auf 1.400 Meter Seehöhe gelegenen Monteverde zurück zum Meer. Nach ein paar relativ kalten und nassen Tagen freuten wir uns schon wieder auf den Strand am Pazifik.

Die Busfahrt

Es gibt keine Direktverbindung von Santa Elena (Monteverde) nach Montezuma, unserem ersten Aufenthaltsort auf der Halbinsel. Online zu genauen Informationen über Abfahrtszeiten, Haltestellen und Ticketpreise zu kommen ist in Costa Rica eine echte Herausforderung. Da war Mexiko mit dem Busunternehmen ADO bei weitem einfacher zu bereisen. Außerdem „variieren“ die Preise ein wenig, sobald ein Geschäftsmann (Ticket-Verkäufer, Busfahrer, Straßenhändler) merkt, er kann die Unwissenheit der Touristen ausnutzen. Schlussendlich sind wir dann aber mit unseren bescheidenen Spanischkenntnissen, der Hilfe eines sehr netten Fahrgasts, drei Busfahrten und einer Überfahrt mit einer Fähre am Ziel in Montezuma angelangt.

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Montezuma

Montezuma ist ein kleines Fischerdorf mit wahrscheinlich nur ein paar hundert Einwohnern am südöstlichsten Zipfel von Nicoya. Das Zentrum des Dorfs liegt direkt am Strand, was es sehr verlockend macht, sich von einem der beiden Supermärkte ein Bier zu holen und dann einfach nur den Wellen zuzuhören und -sehen. Die Menschen, denen man hier begegnet, sind fast ausschließlich Rastas und Hippies, die hier ihre neue Heimat gefunden haben. Kein Wunder, dass das Dorf auch liebevoll „Montefuma“ genannt wird. Überrascht hat uns, wieviele Italiener sich in diesem kleinen Teil der Welt niedergelassen haben. Geschlafen haben wir im Luz en el Cielo (Licht im Himmel), ein kleines Hostel, das von der Gemütlichkeit und Geselligkeit bis jetzt dem Hostel Mama's Home in Tulum am nächsten gekommen ist. Wichtig zu wissen wäre auch gewesen, dass es in Montezuma keinen einzigen Geldautomaten gibt. Da man aber in den meisten Geschäften und Restaurants mit Karte zahlen kann, war es kein Problem, dass wir das erst an unserem letzten Tag bemerkt haben.

Außer lange Strandspaziergänge zu unternehmen und im warmen Pazifik zu baden gibt's in Montezuma nicht viel zu tun. Das absolute Highlight sind aber die Cascadas de Montezuma. Diese Wasserfälle sind vom Zentrum in ein paar Minuten erreichbar und wirklich beeindruckend schön. Der höchste dieser Wasserfälle ist 25 Meter hoch und es gibt dort viele Möglichkeiten von Felsen ins Süßwasser zu springen – was eine willkommene Abwechslung zum salzigen Meerwasser ist. Wenn man von diesem großen Wasserfall weiter hoch wandern will, muss man eine kleine Gebühr zahlen, weil der Trail in Privatbesitz ist. Der Weg war aber recht schön und hatte auch einige der Hängebrücken durch Baumkronen (Canopies), für die Costa Rica so berühmt ist.

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An unserem zweiten Tag sind wir an der Küste zum Playa Grande gewandert. Wir sind alle paar Meter stehengeblieben, um ein Foto zu machen. Die Kombination aus Sandstrand und Felsenküste ist hier wunderschön. Außerdem kommt man am Weg dorthin beim Strand Piedra Colorada vorbei, der berühmt für seine, auf gut österreichisch, Stoamandl ist. Ich hab' es mir nicht nehmen lassen und auch eins gebaut, quasi als Alternative zum Schneemann. Miriam hat eine Schneefrau aus Sand kreiert.

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Santa Klaus Teresa

Nach drei Tagen Montezuma ging es mit dem Bus weiter nach Santa Teresa, wo wir Weihnachten verbracht haben. Obwohl die beiden Orte nur ein bisschen mehr als 10 Kilometer Luftlinie voneinander entfernt sind, dauerten die zwei Busfahrten (man muss in Cóbano umsteigen) aufgrund der steilen und unbefestigten Straßen ziemlich lange.

Santa Teresa ist deutlich größer als Montezuma und „in die Länge gezogen“. Der Ort besteht aus mehreren Strandabschnitten und ist zu Fuß aufgrund des Verkehrs in der Hauptsaison und der extrem staubigen Straße eher schlecht zu erkunden. Dazu kommen die Kamikaze-Motorradfahrer in der Gegend, die einem echt nur den Kopf schütteln lassen. Gut, dass die Strände hier extrem schön sind und man von einem Ortsteil in den anderen über diesen Weg kommen kann.

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Casa Zen, unser Hostel in Santa Teresa, war das mit Abstand teuerste auf unserer Reise bis jetzt – was leider absolut nicht verdient war. In der Hochsaison (die beiden Wochen nach Weihnachten) werden die Preise überall deutlich nach oben geschraubt. Allerdings gibt es hier zweimal am Tag Yoga-Kurse (ca. 40€ für 5 Einheiten), die Miriam genutzt hat. Ich machte außerdem am Morgen des 24. Dezembers einen zweistündigen Surfkurs (46€). Surfen zu lernen war eine großartige Erfahrung. Kein Wunder, dass so viele Surfer an diesen Ort pilgern. Am Weihnachtsabend haben wir keine Kosten gescheut und waren im OSA essen. Das Essen war unglaublich gut, der frisch gefangene Thunfisch war der beste, den wir bis jetzt hatten (ich sogar zweimal, als Vor- und Hauptspeise). Nur der Brownie mit Vanilleeis hat mit dem Rest nicht ganz mithalten können. Nett war auch das Konzept der „shared tables“ in diesem Restaurant. Wir waren zu sechst am Tisch, lustigerweise mit zwei Wienerinnen und zwei Holländern. Das war zwar nicht dasselbe wie zuhause mit Christbaum und Familie, wir hatten dennoch sehr viel Spaß.

Unsere Weihnachtsgrüße aus Santa Teresa