ReisetagebuchCosta Rica

Naturvielfalt und Pura Vida in Costa Rica

Costa Rica macht nicht nur mit hohen Preisen dem scherzhaften Beinamen „Schweiz Lateinamerikas“ alle Ehre, sondern auch mit der malerischen, vielfältigen Natur.

Armin & Miriam

Geschrieben von Armin & Miriam

21. Dez. 2019 • 6 Min. Lesezeit

Naturvielfalt und Pura Vida in Costa Rica

Christoph Kolumbus gilt als Namensgeber. Er fand dort nicht nur Gold, sondern auch Naturreichtum, was dem Land den Namen Costa Rica, „Reiche Küste“ einbrachte. Selbst als Backpacker mit kleinem Budget sollte man sich dieses Paradies nicht entgehen lassen. So nahmen wir am 12.12. einen Flug von Cancún, Mexiko nach San José, Costa Rica. Es ist somit das zweite Land auf unserer Reise und das erste in Zentralamerika.

San José

Normalerweise muss man für ein Shuttle oder Taxi bis zum Hostel/Hotel etwa mit 25 Dollar rechnen, wir hatten aber Glück und zahlten weniger, da noch jemand mitgefahren ist. Die Fahrt vom Flughafen ins 20km entfernte Hostel dauerte in der Rush-Hour ca. 50 Minuten. Man bekommt bereits bei der Anreise zu spüren, dass dieses Land das Budget ein wenig sprengen könnte. In San José gibt es aber einige preiswerte Unterkünfte, so auch das Hostel Urbano. Es hatte eine tolle Lage und war bis jetzt das schönste Hostel, in dem wir waren – schöner, grüner Garten, gemütlicher Gemeinschaftsbereich und leckere Pancakes zum Frühstück.

Die Stadt selbst hat uns ehrlich gesagt nicht beeindruckt, eine lateinamerikanische Großstadt, wie man sie sich vorstellt. Obwohl sie beispielsweise im Vergleich zu Mexico City natürlich winzig ist. Unübersehbar ist die Hauptstraße, in der sich tausende Menschen tummeln. Hier gibt es viele Gelegenheiten, um Kleidung zu kaufen. Vom günstigen Modeladen bis zur Markenkleidung findet man alles, die Preise sind mit jenen in Österreich vergleichbar. Wenn man Hunger bekommt geht man einfach in einen Fast-Food-Laden, denn diese gibt es hier wie Sand am Meer – Mc-Donald's, Burger King, Subway und Kentucky Fried Chicken bieten alle paar Meter die Möglichkeit den Kalorientagesbedarf zu decken. Erwähnenswert ist das Teatro Nacional in San José. Es ist eindeutig das schönste Gebäude der Hauptstadt. Man sieht dort Statuen von Ludwig van Beethoven und Frédéric Chopin. Außerdem gibt es einige interessante Museen, besucht haben wir allerdings keines davon.

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Manuel Antonio

Ganz anders sieht es aus, wenn man rund um den Nationalpark Manuel Antonio übernachtet. Wir nahmen einen Bus von San José nach Quepos und nächtigten im gemütlichen Hostel Plinio. Dort angekommen haben wir uns den Sonnenuntergang am öffentlichen Strand angesehen – unsere erste Begegnung mit dem pazifischen Ozean. Hier genießen viele Touristen und Ticos (Costa Ricas Einheimische) ein Bier, surfen auf den Wellen und lassen den Tag gemütlich ausklingen.

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Zwischen Quepos und dem nahe gelegenen Nationalpark fährt viertelstündlich ein Bus. Die Straße dorthin ist sehr steil, stark befahren und deshalb ein Abenteuer für sich. Bereits in der Unterkunft werden einem Touren zum Nationalpark angeboten, was uns aber, angesichts der hohen Kosten für eigentlich alles, zu teuer war. Wir zahlten also nur den Eintritt (15€ pro Person) und gingen mit dem Vorsatz, die Natur auf eigene Faust zu erkunden, hinein. Was sieht man aber dann, wenn man sich unter die Menge mischt? Natürlich: Dutzende Gruppen mit voll ausgerüsteten Guides, die ihren zahlenden Kunden durch Teleskope Tiere zeigen. Man steht also daneben und versucht zu sehen, was alle anderen sehen – keine Chance. Gut, dass ein Freelancer namens Albin gemerkt hat, dass wir etwas verloren durch den Wald laufen. Mit seinem Fernrohr, einer Boa constrictor und einem halbwegs günstigen Preis hat er uns dann doch überzeugt, dass wir mit ihm gemeinsam Tiere sehen sollten. Albin: „Common, let's see animals!“ Man könnte selbst durch den Urwald spazieren, aber die Wege sind nicht wirklich dafür ausgelegt. Die unzähligen Touristengruppen machen es quasi unmöglich, dieses Gebiet als ruhigen Urwald zu genießen. Wir würden daher tatsächlich empfehlen, sich einen Guide zu nehmen, denn die Tiere die Albin gesehen hat, hätten wir in hundert Jahren nicht entdeckt. Durch das Fernrohr bekommt man außerdem einige nette Fotos von Affen, Schlangen, Leguanen und mit etwas Glück auch von einem Faultier. Der Naturpark ist nicht nur wegen der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten sehenswert, sondern auch, weil man hier an unglaublich schönen Stränden im Wasser und in der Sonne baden kann.

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Monteverde

Unser nächster Halt sollte Monteverde sein, ein recht abgelegener Ort, der es einem nicht ganz einfach macht ihn zu erreichen. Nicht nur, dass die Straße auf den Hügel spärlich ausgebaut ist und von den Einheimischen liebevoll die „Massage Costa Ricas“ genannt wird, es ist auch kaum möglich im Internet die Abfahrtszeiten und genauen Abfahrtsorte der Busse zu finden. Glücklicherweise bemerkte im Bus ein aufmerksamer Einheimischer, der in der Tourismusbranche tätig ist, dass wir etwas verzweifelt auf unseren Handys nach Informationen suchen. Er half uns also, indem er dem Busfahrer übersetzte. Wir warteten bei einer Busstation gemeinsam mit Einheimischen und nach einer gefühlten Ewigkeit ging es dann mit der Massage rauf nach Santa Elena zum Hostel OutBox Inn, das erst vor einem Jahr errichtet wurde.

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Was wir auch erst dort bemerkt haben war, dass es eigentlich mehrer Naturparks zu besuchen gäbe. Es ist nämlich gar nicht so klar, was man unter „Monteverde“ versteht. Einerseits heißt das gesamte Gebiet so, andererseits gibt es das „Biologisches Reservat Monteverde“ und drei weitere Naturschutzgebiete. Das Zentrum von Monteverde ist jedenfalls Santa Elena, ein nettes Dorf mit einigen Hotels/Hostels und Restaurants. Wir mussten daher erst einmal entscheiden in welchen Naturpark wir gehen wollen, denn die Eintrittspreise hätten es uns nicht erlaubt alle zu besuchen. Nachdem wir den Hostel-Besitzer und das Internet befragt haben, entschieden wir uns für das „La Reserva Bosque Nuboso Santa Elena“, welches ein bisschen billiger als sein berühmterer Nachbar ist, längere Trails und einen Aussichtsturm beherbergt, von dem aus man an schönen Tagen bis zum Volcán Arenal sehen kann. Wir haben 6 Stunden in diesem grünen, immerfeuchten und deshalb vor Leben strotzenden Paradies verbracht. Man kann hier den Großteil der Wege vollkommen alleine genießen und hört nur hier und da das Propellergeräusch eines Kolibris und das Fallen eines der riesigen Blätter.

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Unsere Pläne

Wir sind gerade in Montezuma, einem kleinen, sehr entspannten Fischerdorf auf der Halbinsel Nicoya. Weihnachten werden wir im benachbarten Santa Teresa verbringen. Danach werden wir die Seiten wechseln, vom Pazifik zurück in die Karibik, wo wir in Puerto Viejo Sylvester feiern werden.